2. Fachveranstaltung

KI in der Praxis: Anwendungen, Rahmenbedingungen und Austausch

Auch die zweite Fachveranstaltung im Rahmen von Cross Innovation Made in Saxony II widmete sich dem Schwerpunktthema Künstliche Intelligenz – diesmal mit einem klaren Fokus auf konkrete unternehmerische Anwendungen und relevante rechtliche sowie wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Auch im Vorfeld der zweiten Fachveranstaltung von Cross Innovation Made in Saxony II wurde ein Peer-Learning-Format mit Workshops organisiert, um den Austausch unter den Projektteilnehmenden gezielt zu fördern.
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Vorträge

Branding als Kapital

Studio Kniften bot einen inspirierenden und praxisnahen Einblick in die Bedeutung strategischer Markenentwicklung.

Branding ist mehr als Design

  • Marken sind emotionale Konstrukte: Menschen entscheiden mehrheitlich emotional, nicht rational.
  • Branding schafft Orientierung, Vertrauen und Differenzierung – besonders in gesättigten Märkten.
  • Eine starke Marke entsteht durch Konsistenz, Identität und Authentizität über alle Kanäle hinweg.

Der Inside-Out-Prozess

Die Markenentwicklung beginnt im Inneren:

  1. Identität und Haltung klären: Warum gibt es die Marke? Welche Werte werden vertreten?
  2. Zielgruppen verstehen: Welche Bedürfnisse, Erwartungen und Lebenswelten haben sie?
  3. Positionierung definieren: Was macht die Marke einzigartig? Worin liegt ihr Nutzen?
  4. Persönlichkeit & Tonalität entwickeln: Sprachstil, Bildwelt, Formulierungen – abgestimmt auf die Zielgruppe.
  5. Gestaltungsrichtlinien festlegen: Farben, Schrift, Layoutprinzipien, Bildsprache, wiedererkennbare Elemente.

Branding im Zeitalter von KI

  • KI-Systeme können heute Content automatisieren – aber keine authentische Markenidentität erzeugen.
  • Umso wichtiger wird ein klarer, menschlich geprägter Markenauftritt.
  • Branding wirkt als Abgrenzung gegenüber Austauschbarkeit und Inhaltsflut.

Kontakt

Claudia Matthes - Studio Kniften📧 cm@studio-kniften.de
📞 +49 1749791498🌐 www.studio-kniften.de

KI und Recht

Stephan Friedrich Melchior gab einen fundierten Überblick über die aktuelle und künftige rechtliche Lage zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen.

Gesetzliche Regulierung von KI

Die Nutzung von KI-Systemen wird v. a. durch die EU-KI-Verordnung (KI-VO) geregelt. Sie unterscheidet zwischen vier Risikokategorien:

  • Unannehmbares Risiko (verboten),
  • Hohes Risiko (strenge Anforderungen),
  • Begrenztes Risiko (Transparenzpflichten),
  • Minimales Risiko (kaum Regulierung).

Transparenzpflichten betreffen z. B.:

  • Offenlegung von KI-Systemen bei Interaktion mit Menschen,
  • Kennzeichnung KI-generierter Inhalte (z. B. Deepfakes, Texte),
  • Erkennbarkeit von Emotionserkennungs- oder biometrischen Systemen.

Sanktionen drohen bei Verstößen gegen die VO, zusätzlich können Betroffene individuelle Ansprüche auf Unterlassung oder Schadensersatz geltend machen – auch Wettbewerber über das UWG.

Urheberrecht & KI

KI-generierte Werke:

  • KI kann kreative Inhalte erzeugen, aber kein Urheberrecht erhalten, da dieses menschliches Schaffen voraussetzt.
  • Nur wenn ein Mensch maßgeblich schöpferisch eingreift, kann ein urheberrechtlich geschütztes Werk entstehen.

Nutzung geschützter Werke im Training:

  • Die Verwendung urheberrechtlich geschützter Inhalte für KI-Training ist rechtlich problematisch.
  • Eine Vervielfältigung (§ 16 UrhG) liegt oft schon beim Upload vor.
  • § 44b UrhG erlaubt „Text and Data Mining“ nur, wenn kein maschinenlesbarer Widerspruch vorliegt.

Datenschutz & KI (DSGVO)

  • Die DSGVO greift, wenn personenbezogene Daten verarbeitet werden.
  • Ob Large Language Models wie ChatGPT „personenbezogene Daten“ speichern, ist strittig – meist ohne direkten Personenbezug, aber abhängig vom Anwendungsfall.
  • Zulässige Rechtsgrundlagen sind:


    • Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO),
    • Vertragserfüllung (lit. b),
    • Berechtigtes Interesse (lit. f) – z. B. bei Meta AI zuletzt aberkannt.

Auch Datenschutz-Folgeabschätzungen (DSFA) und technische Schutzmaßnahmen (z. B. Verschlüsselung) sind zu beachten.

Arbeitsrecht und Affective Computing

  • KI-Systeme zur Emotionserkennung im Callcenter müssen transparent sein.
  • Rechte der Beschäftigten: Schutz vor Überwachung, Information, Mitbestimmung durch Betriebsrat.
  • Datenschutzrechtlich bedenklich, da oft sensible Daten betroffen sind → nur mit Einwilligung.

Geschäftsgeheimnisschutz

  • KI darf nicht unkontrolliert mit internen Daten „gefüttert“ werden.
  • § 2 Geschäftsgeheimnisschutzgesetz verlangt sorgfältige Zugangskontrolle, sonst droht Verlust des Schutzes.

Haftung & Compliance

  • KI-Systeme sind Black Boxes: Verhalten und Fehler oft nicht vorhersehbar.
  • Wer haftet im Schadensfall? Möglich: Hersteller, Entwickler, Betreiber – je nach Einfluss.

Regulierung im Aufbau:

  • KI-Haftungsrichtlinie (EU): u. a. mit Kausalitätsvermutung und Auskunftspflichten.
  • Produkthaftungsrichtlinie: Software ist künftig Produkt → Hersteller haften für Mängel.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Seit 02.02.2025 gilt laut KI-VO:

  • Pflicht zum Aufbau von KI-Kompetenz im Unternehmen.
  • Schulungen, Compliance-Dokumentation, Risikoerkennung, Verantwortungsstrukturen.
  • Aufbau eines KI-Compliance-Managementsystems wird empfohlen.

Weiterführende Links 

Überblick KI-Verordnung  

Datenschutz und KI

EU AI Act Übersicht

Kontakt

Stephan Friedrich Melchior - MKI Kanzlei

📧 post@mki-kanzlei.de

📞 0351 646550

🌐 https://www.mki-kanzlei.de/

Prozesse automatisieren mit KI - Danke “EMMA”

Die kognitive KI EMMA von WIANCO OTT Robotics ist eine No-Code-Plattform für Robotic Process Automation (RPA), die es Fachabteilungen ermöglicht, wiederkehrende Prozesse eigenständig zu automatisieren – ganz ohne Programmierkenntnisse.

Hauptfunktionen von EMMA

  • No-Code-Automatisierung: Nach einer zweitägigen Schulung können Mitarbeiter:innen Prozesse automatisieren, die sie Kolleg:innen analog erklären könnten.
  • Systemunabhängige Bedienung: EMMA interagiert mit Software und Webseiten wie ein Mensch – ohne spezielle Schnittstellen.
  • Kognitive Fähigkeiten: Dank Mustererkennung und Entscheidungslogik kann EMMA auch bei Änderungen in der Benutzeroberfläche zuverlässig arbeiten.
  • Vielfältige Einsatzbereiche: Von Bürosoftware über Touch-Geräte bis hin zu komplexen Systemen in Medizin, Automotive oder Luftfahrt.

Was EMMA besonders macht

  • Schnelle Implementierung: Durchschnittlich zwei Tage pro Prozess.
  • Hohe Kosteneffizienz: Einsparungen von 80–90 % bei Implementierung und Wartung im Vergleich zu traditionellen RPA-Lösungen.
  • Datenschutzkonform: Lokal betrieben, ohne Cloud-Abhängigkeit – ideal für Behörden, Banken und Kanzleien.
  • Demokratisierung der Digitalisierung: Ermöglicht es allen Mitarbeiter:innen, aktiv an der digitalen Transformation teilzunehmen.

Kontakt hier.

Aktuelle Förderlandschaft

IHK Chemnitz

   

Die IHK Chemnitz gab einen kompakten Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten für Unternehmen in Sachsen – mit Fokus auf Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und technologische Innovation

Aufbau und Ablauf eines Förderprojekts

Weiterführende Links für Fördermöglichkeiten

Kontakt

IHK Chemnitz

Christian Bergelt - Referent für Regionalentwicklung & Förderung

📧 christian.bergelt@chemnitz.ihk.de

📞 +49 (0)3733 1304-4112

🌐 ihk.de/chemnitz

Wirtschaftsförderung Erzgebirge 

Die Wirtschaftsförderung Erzgebirge gab einen Überblick über zwei zentrale Initiativen zur Förderung von Digitalisierung und Innovation in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Erzgebirge und darüber hinaus.

Die Plattform innoverz.de ist ein kostenfreier, regionaler Marktplatz für KMU, über den Unternehmen unter den Rubriken „Suche“ und „Biete“ gezielt Partner für Innovations- und Technologietransfer finden können. Die Plattform richtet sich an alle Branchen, insbesondere Industrie, Handel und Handwerk im Erzgebirge.

Das Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz ist Teil des bundesweiten Netzwerks „Mittelstand-Digital“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird. Die Laufzeit des Zentrums in Chemnitz endet am 31.08.2026.

Zielsetzung:

Unterstützung des sächsischen Mittelstands in Industrie, Handwerk und Handel beim Einsatz digitaler Technologien – praxisnah, kostenfrei und anbieterneutral.

Angebote:

  • Veranstaltungen: Workshops, Seminare, Expertenrunden
  • Projekte & Beratung: Begleitung individueller Digitalisierungsprojekte
  • Trainings- & Testumgebungen: praktische Demonstratoren und Anwendungen
  • Erfahrungsaustausch: zwischen Unternehmen der Region
  • Fachwissenstransfer: verständlich und umsetzbar aufbereitet

Kontakt: 

Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH

Yvonne Richter – Fachkräftekoordinatorin

📧 richter@wfe-erzgebirge.de

📞 03733 145-125  

🌐 www.wfe-erzgebirge.de

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Workshops

Projektmanagement

Der Workshop von Kati Debes zeigte deutlich: Erfolgreiches Projektmanagement entsteht nicht allein durch den Einsatz von Tools oder Methoden. Entscheidend ist das Zusammenspiel von Menschen, Prozessen und Technologien. Die Konzentration auf Technik allein greift zu kurz.

Das Magische Dreieck

Das klassische Projektmanagement-Modell beruht auf drei Eckpunkten:

  • Zeit – Wie lange darf das Projekt dauern?

  • Kosten – Wie hoch ist das Budget?

  • Umfang – Was soll konkret geliefert werden?

Im Zentrum steht dabei die Qualität. Doch dieses Modell allein reicht nicht aus, um moderne Projekte erfolgreich zu steuern.

Der erweiterte Dreiklang: Menschen – Prozesse – Tools

Menschen

  • Zwischenmenschliche Aspekte sind der häufigste Grund für das Scheitern von Projekten – meist unbeabsichtigt.
  • Unklare Kommunikation, mangelnde Motivation oder fehlende Führung führen zu Reibung.
  • Erfolgreiches Projektmanagement braucht Empathie, Kommunikation und Leadership.

Prozesse

  • Klare, transparente und flexible Prozesse geben Struktur.
  • Sie ermöglichen Effizienz, Orientierung und Anpassungsfähigkeit.
  • Gute Prozesse schaffen Sicherheit – ohne Innovation zu blockieren.

Tools

  • Tools sind nicht nur Software, sondern umfassen auch Methoden, Workflows und Soft Skills.
  • Wichtig ist, dass Tools zum Team passen und tatsächlich genutzt werden.

Toolvielfalt & Plattformstrategien

  • Die Vielzahl an verfügbaren Tools kann zur Überforderung führen („Software-Zoo“).
  • Besser: Integrierte Plattformen, die mehrere Funktionen kombinieren (z. B. Kommunikation, Aufgabenmanagement, Dateiverwaltung).
  • Vorteile: Weniger Komplexität, mehr Effizienz, geringere Kosten.

Kosten & Datenschutz

  • Auch „kostenlose“ Tools verursachen Aufwand (Einrichtung, Wartung, Schulung).
  • Datenschutz und IT-Sicherheit müssen bei jeder Lösung individuell bewertet werden.
  • Transparente Entscheidungen und bewusste Tool-Auswahl sind essenziell.

Fazit

Erfolgreiches Projektmanagement braucht:

  • die richtigen Menschen mit Haltung und Kommunikationskompetenz,
  • klare Prozesse zur Orientierung,
  • passende Tools, die effektiv eingesetzt werden.

Nur im Zusammenspiel dieser Elemente entstehen tragfähige, wirkungsvolle und nachhaltige Projekte – unabhängig von Branche oder Projektgröße.

How-to-Guide: Projektmanagement Schritt für Schritt

1. Projekt starten – Ziel und Rahmen klären

• Was ist das Ziel des Projekts?

• Wer ist beteiligt?

  • Welche Ressourcen sind vorhanden (Zeit, Kosten, Umfang)?

   • Gibt es konkrete Meilensteine?

2. Rollen & Kommunikation im Team klären

Eine gute Kommunikation beugt Missverständnissen vor. Klare Rollenverteilung schafft Verbindlichkeit.

Checkliste:

• Gibt es eine verantwortliche Projektleitung?

• Sind Aufgaben und Zuständigkeiten eindeutig verteilt?

• Wie oft und wie kommuniziert das Team (z. B. wöchentliche Meetings)?

3. Prozesse und Abläufe definieren

Eine gemeinsame Struktur erhöht die Effizienz und reduziert Chaos.

   • Wie werden Aufgaben organisiert und priorisiert?

  • Welche Arten von Tools werden verwendet (z. B. Kanban, To-do-Listen)?

  • Wie werden Änderungen und Fortschritte dokumentiert?

4. Die passenden Tools auswählen

Zu viele Tools erschweren den Überblick. Lieber wenige, gut eingeführte Werkzeuge nutzen.

• Kommunikation (z. B. Slack, MS Teams)

• Aufgabenmanagement (z. B. Trello, Asana)

   • Dateiverwaltung (z. B. Nextcloud, Google Drive)

  • Datenschutz beachten – wer hat Zugriff auf was?

5. Regelmäßige Reflexion & Weiterentwicklung

Lernprozesse sind zentral. Teams sollten regelmäßig innehalten und sich fragen:

• Was läuft gut?

• Wo gibt es Hürden?

• Was kann angepasst oder vereinfacht werden?

Mit Struktur, Offenheit und den richtigen Werkzeugen wird jedes Projekt machbar.

Weiterführende Links für Tools (Auswahl):

Kommunikation:

Microsoft Teams
Slack
Mattermost
Zoom

Planung, Organisation und Verfolgung von Aufgaben und Projekten:

Trello
Asana
Notion
ClickUp
MeisterTask

Dateimanagement:

Nextcloud
Google Drive
OneDrive

Kontakt

Kati Debes - Kollektiv Digital📧 mail@kollektiv-digital.de
📞+49 152 28236377🌐 www.kollektiv-digital.de

Content Recycling II

Der weiterführende Workshop von Claudia Matthes setzte erneut seinen Fokus auf erfolgreiches Content Recycling.

Sinnvolle Tools

Content-Analyse

Google Analytics

Meta Business Suite

Brandwatch

Content-Aufbereitung & Veröffentlichung

Blog2social

GoCharlie

Loom

Publer

Automatisierung & Marketing-Workflows

HubSpot

Ki: Zapier

Mit den richtigen Tools lässt sich einmal erstellter Content mehrfach nutzen – angepasst, neu formatiert und automatisiert verbreitet spart das Zeit, steigert die Reichweite und verlängert die Lebensdauer guter Inhalte.

Kontakt
Claudia Matthes - Studio Kniften📧 cm@studio-kniften.de
📞 +49 1749791498
🌐 www.studio-kniften.de